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Anaglyphentechnik

Kurze Erklärung


Das Wort Anaglyphe ist griechisch/lateinischen Ursprungs und bedeutet reliefartig, ziseliert oder erhaben. In der Physik versteht man darunter ein in Komplementärfarben (z.B. rot/cyan) etwas seitlich verschoben übereinander gedrucktes oder projiziertes Bild, das beim Betrachten durch eine Farbfilterbrille mit gleichen Komplementärfarben räumlich erscheint.
( Auszug: Duden - Das Fremdwörterbuch, 9. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM])

Historische Entwicklung

Die Gebrüder Louise und Auguste Lumiére, die schon den ersten funktionsfähigen Kinoprojektor entwickelt hatten, zeigten 1903 in Frankreich den offiziell ersten Stereofilm von ein paar Sekunden Dauer. Er hatte den Titel „L’arrivée du train“. Martin Scorsese hat in seinem neuen 3D-Film „Hugo Cabret“ dieses Filmdokument eingebaut, allerdings nicht in 3D. Die Gebrüder Lumiére benutzten die Anaglyphentechnik, die schon für die Stereophotographie entwickelt worden war. Dabei wird mit Farbfilterbrillen (rot/grün oder rot/cyan) dafür gesorgt, dass das linke Auge nur die Aufnahme der linken Kamera, und das rechte Auge nur die Aufnahme der rechten Kamera sehen kann. Es werden entweder zwei Filmprojektoren für den Links- und Rechtsauszug mit den jeweils korrespondierenden Farbfiltern eingesetzt oder ein Projektor, der dann einen Filmstreifen projiziert auf den rechte und linke Bilder in den entsprechenden Farben (rot/grün oder rot/cyan) kopiert wurden. Mit der Einführung des Farbfernsehens war die Anaglyphentechnik auch im Heimbereich möglich. Die ARD zeigte z.B. 1982 eine Reihe von 3D-Bildsendungen in ihren 3. Programmen. Da diese Technik vom Prinzip her an und für sich nur für Schwarzweißwiedergabe gut geeignet ist und nur eine sehr eingeschränkte Farbwiedergabe liefern kann, spielt sie heute bei der Produktion und Wiedergabe von 3D-Filmen keine Rolle mehr. Natürlich muss sie benutzt werden, wenn Schätze aus den Anfängen des 3D-Films betrachtet werden sollen. In der Stereophotographie wird diese Technik aber immer noch häufig eingesetzt, da sie mit sehr kostengünstigen Brillen arbeitet und zur Wiedergabe jedes gängige Fernsehgerät, Computer-Monitor oder Notebook verwendet werden kann. Außerdem lassen sich anaglyphische Stereobilder sehr gut in Büchern und Zeitschriften abdrucken und der Leser kann durch die beigelegte einfache Pappbrille mit Farbfilterfolien sofort in den Genuß der dreidimensionalen Reproduktion kommen.



Eigene Aufnahmen in Anaglyphentechnik


- 3D Adventure


- "Grande Donna Seduta" Sammlung Peggy Guggenheim Venedig


- Skulpturengarten Sammlung Peggy Guggenheim Venedig


- Brücke auf der Giudecca in Venedig


- Historischer Stereobildbetrachter (Rundfunkmuseum Fürth)


- Teddybär


- Berlin: Open Fireplace


- Venice Galleria Franchetti: Dominae


- Venice Galleria Franchetti: Lady in front of Stairs


- Venice Galleria Franchetti: Couple in front of Stairs


- Venice Molino Stucky: At the Grand Piano


- Venice Galleria Franchetti: Lady with Mascot






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